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Geschichte

Seit 1964

Dotzauer feiert 2019 sein 55 Jahre Jubiläum.

Geschichte

Dotzauer feiert 2019 sein 55 Jahre Jubiläum. Aus diesem schönen Anlass haben wir beschlossen jede Woche ein Jahr Revue passieren zu lassen. Die detailierte Geschichte können Sie hier und auf den folgenden Social-Media-Seiten lesen:

1964

Gründung der Schlosserei Franz Dotzauer in einem Kellerlokal im 15. Wiener Gemeindebezirk, wo anfänglich nur Teile für Kristallleuchten produziert wurden. Anfangs lag die Konzentration ausschließlich auf der Produktion von Luster-Einzelteilen bis man sich bald zur Herstellung kompletter Kristallleuchten entschied.

“Gebe hiermit höfl. bekannt, daß ich heute eine Schlosserei eröffne.” Mit diesem Satz informierte Franz Dotzauer seine zukünftigen Kunden im April 1964 über seinen Neustart als selbstständiger Schlosser. Das war der Beginn eine abenteuerliche Reise mit Start im 15. Wiener Gemeindebezirk in einem Kellerlokal in der Goldschlagstraße.

Seine leitende Stelle bei der Firma Stölzle Kristall hatte er gekündigt und alles Alte hinter sich gelassen. Die letzte Arbeit bei seinem alten Arbeitgeber war die Produktion der bekannten Kristallleuchte über der Intermezzo Bar im Hotel Intercontinental Wien und mit diesem Meisterwerk setzte er sich ein letztes Denkmal, bevor er sich gemeinsam mit seiner Familie aufmachte, um der Welt zu zeigen welche handwerkliche und kaufmännische Fähigkeiten in ihm steckten.

Aller Anfang ist schwer und so gab es nur ein paar Maschinen die auf einem feuchten Lehmboden standen, ein paar Tische und Regale und viele, viele Ideen. Damals war noch keine Rede von fertigen Kristallleuchten, sondern man konzentrierte sich auf die Produktion von Zulieferteilen für die Leuchtenbranche und natürlich vielem mehr.

1965

Die Familie

Franz Dotzauer war also jetzt Unternehmer und die ganze Familie musste selbstverständlich mithelfen. Wie schon so oft zuvor war es das Schicksal, dass der kleinen Familie den Lebensweg vorschrieb. Die Eltern von Franz Dotzauer kamen aus Sudetendeutschland, genauer gesagt aus Rothau, und wurden nach dem 2. Weltkrieg von dort vertrieben. Ihr Haus und vieles andere mussten sie zurücklassen und mit der gesamten Familie nach Steyr in Oberösterreich übersiedeln.

Der Vater von Franz Dotzauer war Geigenbauer und so war es nicht überraschend, dass sein Sohn den gleichen Weg einschlug und seine handwerklichen Fähigkeiten ebenfalls für den Bau von Geigen und Ziehharmonikas einsetzte. Das Gebiet in und um Steyr war aber nicht nur für den Bau von Musikinstrumenten bekannt, sondern eben auch für die Herstellung von Kristallleuchten. Viele noch heute existierende österreichische Hersteller haben dort ihren Ursprung und die heutigen Senior-Chefs spielten damals gemeinsam in der Sandkiste am Spielplatz.

Schon bald bekam Franz Dotzauer das Angebot für die große Stölzle als Produktionsleiter feinste Kristallleuchten herzustellen und nahm natürlich dankend an. Wenige Jahre später wurde er an den Produktionsstandort Wien versetzt und so zog die ganz Familie wieder um. Viele Jahre hatte Franz Dotzauer die Möglichkeit die Erzeugung von Kristallleuchten zu erlernen und perfektionieren, doch auch hier setzte das Schicksal wieder einen entscheidenden Wendepunkt. Aufgrund von Geschäftsrückgang wurde umstrukturiert und Franz Dotzauers Abteilung aufgelöst. Als ein Mann der Tat entschied er sich rasch selbstständig zu werden und setzte diese Idee 1964 in die Realität um.

Seine Söhne Manfred und Heribert waren erst junge Burschen und selbst noch in der Lehre. Manfred bei dem bekannten Modell-Eisenbahn Hersteller Liliput als Werkzeugmacher und Heribert lernte das Handwerk des Lustergürtlers. Selbstverständlich mussten beide Söhne von Anfang an im neuen Unternehmen tatkräftig mithelfen und jede nur erdenkliche Hilfsarbeit ausführen. Es war nie leicht doch Hilde Dotzauer, die Mutter, hielt die Fäden in der Hand und die Familie zusammen in diesen schweren Anfangszeiten und dies trotzdem sie große Probleme mit ihrem Herzen hatte.

1966

Die schwierigen ersten Jahre

Es war keine leichte Zeit und besonders nicht für einen noch unbekannten Hersteller von dekorativen Leuchten und Kristallluster. Das Geld war knapp und so konnten natürlich nur kleine Schritte geplant und umgesetzt werden. Der Maschinenpark hatte das gesamte Ersparte aufgebraucht und so musste dringend Umsatz gemacht werden, damit die neue Firma die ersten Jahre überlebt.

Doch es gab noch andere Probleme die zu bewältigen waren und mit denen man nicht gerechnet hätte. Im Hinterhof neben der Kellerwerkstatt hatte eine Fleischerei ihre Fleischaufbereitungsanlage und immer wieder versuchten Ratten durch die Mauern der Schlosserei durchzudringen. Erst als eine weitere Wandschicht mit Metallspänen und Stahlnägel aufgezogen wurde, war das Problem gelöst.

Franz Dotzauer hatte aber Gott sei Dank einen ausgezeichneten Ruf innerhalb der Branche und das war natürlich ein großer Vorteil. Viele seiner Kunden der ersten Stunden wussten auf ihn war Verlass und vergaben deswegen kleine und große Aufträge an ihn. Wurden die ersten beiden Jahre vorwiegend Komponenten für Kristallleuchten produziert, waren es im dritten Jahr des Bestehens schon fertige Kronleuchter, die an diverse Händler geliefert wurden.

Beide Söhne waren wie gesagt nun auch im Betrieb tätig und wurden für immer mehr und schwierigere Arbeiten herangezogen. Freizeit war ein Fremdwort und jeden Abend kehrten die drei Herren müde und erschöpft in die Wohnung in der Wienzeile beim Naschmarkt heim. Dort erwartete sie schon die Mutter mit einer Kleinigkeit zum Essen. Das Gesprächsthema während des gemeinsamen Abendessens war natürlich immer die Firma. Es gab also sehr wenig Zeit einfach nur zu entspannen.

Es war ein hartes Jahr und dennoch waren es die kleinsten und kleinen Erfolge, die der ganzen Familie die Kraft gaben weiterzumachen und an den Erfolg zu glauben.

1967

Die Werkstatt im Schlafzimmer

Das Geschäft lief schon recht gut und trotzdem gab es immer wieder Probleme, die niemand im vorau hätte erahnen können. So gab es immer wieder Beschwerden der Hausparteien wenn die direkt an der Wand stehende Schleifböcke in Betrieb waren, da der Lärm bis in die höchsten Stockwerke hörbar war. Ganz schlimm war es aber immer, wenn die Friktionspresse ihre Arbeit erledigte und das Schwungrad mit über 100 Tonnen hinuntergesaust ist, im die Schlitze in die Ronden für die Maria-Theresia Leuchten zu pressen. Dann wackelte das ganze Haus und sogar Teile der Nebenhäuser. Am Ende wurde vereinbart, nur mehr eine halbe Stunde am Tag die Presse in Betrieb zu haben.

Komplett unerwartet wurde Hilde Dotzauer schwer krank. Sie hatte schon immer ein schwaches Herz und das machte ihr nun massive Probleme. Arbeit stand immer an erster Stelle, auch schon in Steyr als sie auf einem klapprigen Leiterwagen eine Waschmaschine durch den Ort zog und die Menschen damals ihre Wäsche gegen Gebühr waschen konnten. Nun war sie aber ans Bett gefesselt und konnte den Männern nicht mehr überall helfen.

Die Verzweiflung und der unbeschreibliche Wille der Familie ließ sie aber auch hier eine Lösung finden und so verlegten sie einfach Teile der Werkstatt in das Schlafzimmer an der Wienzeile. Hilde Dotzauer verarbeitete im Bett tausende Kristalle, steckte Rosetten auf den Draht und komplettierte kleinere Teile. Hunderte Kisten schleppten die zwei Burschen die fünf Stockwerke hinauf und hinunter, denn die Mutter wollte unbedingt ihren Teil zum Fortbestand der Firma leisten.

Besonders beachtenswert war auch die Idee von Manfred Dotzauer die ersten Kristallleuchten zu fotografieren. Not macht auch hier erfinderisch und so wurde kurzerhand die Wohnung zu einer Art „Fotostudio“ umfunktioniert. Dort war es sauber und die Kristallleuchten konnten im passenden Rahmen funkeln. Die ersten Prospektzettel wurden somit geschaffen und immer mehr Kunden konnten erreicht werden.

1968

Das Glück und die Trauer

Obwohl natürlich die Firma immer schon dominierendes Thema im Hause Dotzauer war, gab es doch auch Ereignisse die das geschäftliche Treiben überstrahlten. Manfred Dotzauer hatte seine Irene Schmidt schon vor einiger Zeit in der Tenne in Wien kennengelernt. Die burgenländische Klosterschülerin und der oberösterreichische Werkzeugmacher waren sofort Feuer und Flamme für einander und bildeten schon damals ein starkes Paar.

Nach einiger Zeit war es dann im Mai 1968 so weit und Irene und Manfred gaben ihre Verlobung bekannt. Viel Zeit zum Feiern war natürlich nicht, aber ein kleines Fest gab es natürlich schon. Irene wohnte noch bei ihrer Tante in Wien und Manfred natürlich mit dem Rest der Familie in der Wienzeile.

Schon bald wurde das freudige Ereignis vom immer schlechter werdenden Gesundheitszustand der Mutter überschattet. Die Probleme mit dem Herzen waren schon so groß, dass eine Mitarbeit nicht mehr denkbar und selbst die Hausarbeit nicht mehr möglich war. Irene versorgte schon damals in ihrer kargen Freizeit die gesamte Familie mit dem notwendigsten und war eine wunderbare Stütze in diese schwierigen Tagen.

Rascher als gedacht wurde Hilde Dotzauers Zustand immer schlechter und schlechter und so kam das Unvermeidbare, sie verstarb im Juni 1968 an Herzschwäche und hinterließ die ganze Familie in großer Trauer. Dieser tragische Vorfall stellte natürlich alles auf den Kopf und Irene und die drei Männer mussten sich damals komplett neu organisieren, um diese schwierigen Zeiten zu meistern.

1969

Die Hochzeit des Jahres

Ein Drei-Männer Haushalt Ende der sechziger Jahre war natürlich nicht wirklich überlebensfähig und so lag es an der jungen Irene die drei Männer zu ver- und umsorgen. Für eine knapp 20-jährige war das eine nahezu unerfüllbare Aufgabe. Schneller als gedacht wuchs sie aber immer mehr in diese Rolle hinein und schaffte es die große Lücke, die durch den Tod der Mutter entstand, etwas zu füllen.

Manfred, schon immer ein Mann mit gutem Blick, erkannte das natürlich und entschied sich für das einzig Richtige, er hielt um die Hand von Irene an. Das machte er ganz traditionell und mit großem Charme indem er zu Irenes Eltern nach Andau im Seewinkel fuhr und dort den Vater um die Hand seiner Tochter bat. Zu dieser Zeit musste Irenes Vater Josef noch seine schriftliche Zustimmung geben und Irene aus dem elterlichen Haushalt entlassen, damit sie und Manfred heiraten konnten.

Rückblickend betrachtet war es wohl eine der wichtigsten Entscheidungen in der Firmengeschichte, auch wenn das damals absolut niemanden so bewusst war. Irene und Manfred waren und sind das Fundament und die Säulen, auf denen die Geschichte der nächsten Jahrzehnte aufgebaut werden wird.

Es gab eine wunderbare Hochzeit und alle Familien freuten sich für das junge Paar. Und so begann am 21. Juni 1969 nicht nur der Sommer sondern auch eine neue Ära in der Firmengeschichte.

Die Geschäfte liefen gut und der kleine Betrieb konnte sich über eine regelmäßige Auslastung freuen. Immer mehr Kunden vertrauten in das handwerkliche Geschick der Schlosserei Franz Dotzauer und die Aufgaben wurden immer mehr und umfangreicher. Das kleine Kellerlokal wurde langsam aber sicher zu klein.

Die 60er Jahre

1970

Das Jahr der vielen Erweiterungen

Das gesamte Team in der Schlosserei Franz Dotzauer verrichtete ausgezeichnete Arbeit und die Auftragslage war dementsprechend gut. Langsam aber sicher wurde der Platz im Keller etwas eng und wie durch einen Zufall ergab es sich, dass das Eisgeschäft im gleichen Haus aufgrund der Scheidung der Besitzer aufgegeben wurde. Viel Zeit blieb nicht zum Überlegen, denn der Vermieter wollte so rasch wie möglich einen Nachfolger finden.

Und so kam es, dass Franz Dotzauer und seine Söhne das Eisgeschäft einfach übernahmen, inklusive aller Eismaschinen und der restlichen Ausstattung. Natürlich hatten sie andere Pläne als Eis zu produzieren und so versuchten sie die hochwertigen Geräte Stück für Stück zu verkaufen. Einige der von ihnen noch vor Jahren selbst besuchten Eisentandler in den Hinterhöfen der Umgebung zeigten Interesse und so wurde aus dem Eisgeschäft Stück für Stück eine weitere Betriebsstätte für feinste Kristallleuchten. Das Gassenlokal wurde aber auch erstmals genutzt, um fertige Kristallluster zu zeigen und bereits im ersten Jahr konnten einige wenige Stücke so verkauft werden.

Doch nicht nur die Werkstatt wurde erweitert, sondern auch die Familien. Durch einen lustigen Zufall lernte der Witwer Franz Dotzauer schon vor Monaten Hilde Alexander kennen. Nicht nur die Namensgleichheit mit der Frau von Peter Alexander war ungewöhnlich, sonder auch dass sie den gleichen Vornamen wie seine verstorbene Frau hatte. Die beiden verstanden sich ausgesprochen gut und da ein Zusammenleben in wilder Ehe komplett außer Frage stand, wurde am 22. Mai des Jahres geheiratet. Hilde arbeitete weiterhin bei der Feromontan GmbH und war dort für verschiedene administrative Bereiche zuständig. Sie wird erst viele Jahre später, nach ihrer Pensionierung, im Betrieb ihres Mannes mitarbeiten.

Kurz vor Weihnachten gab es dann die wohl schönste Überraschung, sofern man es so nennen kann, in diesem Jahr. Sohn Christian wurde am 14. Dezember geboren und machte seine stolzen Eltern sehr glücklich. Christian war das erste Kind im gesamten Verwandtenkreis und wurde somit natürlich mit besonders großer Freude erwartet. Die dritte Generation war geboren, doch wird es noch einige Jahre dauern, bis auch sie im Betrieb auf sich aufmerksam macht.

1971

Der Familienbetrieb wächst

Franz Dotzauer war also jetzt Unternehmer und die ganze Familie musste selbstverständlich mithelfen. Wie schon so oft zuvor war es das Schicksal, dass der kleinen Familie den Lebensweg vorschrieb. Die Eltern von Franz Dotzauer kamen aus Sudetendeutschland, genauer gesagt aus Rothau, und wurden nach dem 2. Weltkrieg von dort vertrieben. Ihr Haus und vieles andere mussten sie zurücklassen und mit der gesamten Familie nach Steyr in Oberösterreich übersiedeln.

Der Vater von Franz Dotzauer war Geigenbauer und so war es nicht überraschend, dass sein Sohn den gleichen Weg einschlug und seine handwerklichen Fähigkeiten ebenfalls für den Bau von Geigen und Ziehharmonikas einsetzte. Das Gebiet in und um Steyr war aber nicht nur für den Bau von Musikinstrumenten bekannt, sondern eben auch für die Herstellung von Kristallleuchten. Viele noch heute existierende österreichische Hersteller haben dort ihren Ursprung und die heutigen Senior-Chefs spielten damals gemeinsam in der Sandkiste am Spielplatz.

Schon bald bekam Franz Dotzauer das Angebot für die große Stölzle als Produktionsleiter feinste Kristallleuchten herzustellen und nahm natürlich dankend an. Wenige Jahre später wurde er an den Produktionsstandort Wien versetzt und so zog die ganz Familie wieder um. Viele Jahre hatte Franz Dotzauer die Möglichkeit die Erzeugung von Kristallleuchten zu erlernen und perfektionieren, doch auch hier setzte das Schicksal wieder einen entscheidenden Wendepunkt. Aufgrund von Geschäftsrückgang wurde umstrukturiert und Franz Dotzauers Abteilung aufgelöst. Als ein Mann der Tat entschied er sich rasch selbstständig zu werden und setzte diese Idee 1964 in die Realität um.

Seine Söhne Manfred und Heribert waren erst junge Burschen und selbst noch in der Lehre. Manfred bei dem bekannten Modell-Eisenbahn Hersteller Liliput als Werkzeugmacher und Heribert lernte das Handwerk des Lustergürtlers. Selbstverständlich mussten beide Söhne von Anfang an im neuen Unternehmen tatkräftig mithelfen und jede nur erdenkliche Hilfsarbeit ausführen. Es war nie leicht doch Hilde Dotzauer, die Mutter, hielt die Fäden in der Hand und die Familie zusammen in diesen schweren Anfangszeiten und dies trotzdem sie große Probleme mit ihrem Herzen hatte.

1972

Die Übersiedlung

Es war schon seit längerer Zeit abzusehen, dass der Platz im Kellerlokal zu klein werden wird und deswegen gab es immer wieder Ideen die Produktion an einen anderen Standort zu verlegen. Durch die großartige Zusammenarbeit mit der Fa. Josef Palme GmbH in Voitsberg und die erst kürzlich abgeschlossene Vereinbarung über die Abnahme von großen Mengen an rosettierten Armen für Maria-Theresia Kristallleuchten wurde ein Standortwechsel unausweichlich.

Wie so oft sind es die Zufälle, die über den nächsten Schritt entscheiden und so war es auch diesmal. Franz Dotzauers erste Frau lerne im Spital eine Dame aus Brunn am Gebirge kennen, die ihr von Industriegründen erzählte, die von der Gemeinde vergeben werden. Der Gedanke war also schon lange Zeit vorhanden, doch erst Jahre später stand die Familie auf einer grünen Wiese im heutigen Industriegebiet von Brunn am Gebirge.

Mit viel Risiko und noch mehr Vertrauen der Banken wurde das Grundstück gekauft und eine einfache Halle gebaut. Platz war nun genug vorhanden und die Begeisterung der gesamten Familie war riesengroß. Von der Enge der Großstadt in die Großzügigkeit des damals noch wenig bebauten Brunn am Gebirges war natürlich eine große Umstellung. Noch heute genießen wir den Luxus unseres Standortes und freuen uns immer wieder auch nur ein paar Minuten im Garten unter den Bäumen als Ausgleich zum Arbeitsalltag zu verbringen.

Klar war aber auch, dass diese Entscheidung alle vor große Aufgaben stellte. Aus der kleinen Schlosserei im 15. Bezirk wurde nun ein Unternehmen, das mit Aufträgen zu versorgen war. Eine gleichmäßige Auslastung musste sichergestellt werden und somit musste auch der Verkauf angekurbelt werden. Der Opel Rekord Caravan war nun viel mehr auf Achse und der junge Manfred Dotzauer spielte seine Stärken im Verkauf immer mehr und mehr aus.

Der erste Firmenschild am neuen Standort Brunn am Gebirge

ein stolzer Franz Dotzauer (links) mit Familie

Hilde Dotzauer erkundet das neue Gelände mit dem Rad

Der Lieferwagen parkt schon

Franz Dotzauer an der Werkbank in der neuen Halle

Die gesamte Familie feiert Weihnachten

1973

Der neue Lebensmittelpunkt

Das neue Werk in Brunn am Gebirge war der ganze Stolz der Familien Dotzauer und nach und nach füllte sich die Halle mit vielen verschiedenen Maschinen, wie es bei drei technik-verliebten Männern auch nicht anders zu erwarten war. Endlich war genug Platz, um die Produktion der Kristallluster organisiert und rationell ablaufen lassen zu können.

Der neue Firmensitz war aber nicht nur der zentrale Ort des beruflichen Lebens, sondern wurde immer mehr auch die Basis für alle privaten Aktivitäten. Die seltene Freizeit im Grünen zu verbringen war neu für die Familien und wurde ausgiebig genutzt. Nahezu das gesamte Privatleben spielte sich ab sofort im Hinterhof der Werkstatt ab und viele tolle Feste wurden dort gefeiert. Diese “Tradition” änderte sich bis heute nicht mehr. Der Firmensitz in Brunn am Gebirge ist gerne genutzter Ausgangspunkt für verschiedenste Aktivitäten und Sammelpunkt der “neuen” Familien.

Die Geschäfte liefen sehr gut und immer mehr und verschiedene Kunden wurden beliefert. Durch die Erweiterung war es möglich ganz anders zu planen und in der Produktion gab es ganz neue Möglichkeiten. Auch gab es natürlich keine Mitbewohner mehr, die sich über den Lärm beschweren konnten. Im Industriegebiet gab es überhaupt nur wenig Nachbarschaft und viel grüne Wiese.

Heute sind wir froh an einem der großen Knotenpunkte der Wiener Peripherie angesiedelt zu sein mit den besten Verbindungen in alle Richtungen. Für ein flexibles Unternehmen wie uns ist es immens wichtig schnell und rasch reagieren und agieren zu können und Brunn bietet uns dafür die perfekte Infrastruktur.

Gewohnt wurde aber noch in Wien und große Feste wie Weihnachten wurden selbstverständlich zu Hause in der Wienzeile gemeinsam gefeiert. Unter dem Christbaum kündigte sich außerdem schon die nächste tolle Überraschung für das Jahr 1974 an.

1974

Das Leben ist schön

Neben all den anstrengenden Aufgaben rund um die Führung der Manufaktur, gab es auch immer wieder wunderschöne Momente und 1974 sogar ein paar sehr, sehr schöne. Tochter Evelyn erblickte im Februar das Licht der Welt und Manfred und Irene waren überglücklich mit ihrer kleinen Familie. Schon von jeher waren zwei Kinder der Traum der jungen Familie Dotzauer und das sich dieser so rasch erfüllte war natürlich sehr erfreulich.

Und auch der Betrieb entwickelte sich weiter und weiter und schon bald wurde die ursprüngliche Werkstatt in der Goldschlagstraße nur mehr auf der Visitkarte geführt. In Brunn am Gebirge erblickte eine Kristallleuchte nach der anderen das Licht der Welt und die Belegschaft wuchs ständig. Mehr und mehr Personen wurden eingestellt, um den steigenden Bedarf an wunderschönen Kronleuchter zu decken. Es war auch das Jahr in dem zum ersten Mal eine eigene Damen nur für das Ketteln der Kristalle eingestellt wurde. Sie blieb dem Betrieb fast 30 Jahre lang erhalten und ist somit einer der am längsten zur Firma gehörenden Mitarbeiterinnen.

Neben der Arbeit musste aber auch ein wenig entspannt werden. Es wurden Ausflüge zu lieben Freunden in Österreich gemacht und auch immer wieder Feste in der Firma gefeiert, wie zB die Taufe von der neugeborenen Tochter Evelyn oder auch Geburtstage innerhalb der Familie. Es war eine großartige Zeit die hier gemeinsam verbracht wurde und die zwei Brüder und ihr Vater waren ein tolles Team.

Es war beeindruckend in welchem Tempo sich oftmals Veränderungen im Betrieb bemerkbar machten und wie rasant die Entwicklung auf den Märkten passierte. Der Bedarf war riesengroß und die Menschen sehnten sich nach dem Schönen, dem Edlen und ein Kristallluster war ein funkelndes Symbol für feinen Geschmack und Erfolg.

1975

Die großen Kaufhäuser

Mitten in den goldenen Siebzigern war der wirtschaftlichen Aufschwung in jedem Bereich zu spüren. Es war eine großartige Zeit für fleißige UnternehmerInnen und so profitierte natürlich auch die Schlosserei Franz Dotzauer von diesem Boom. Die ersten zehn Jahre waren überstanden und eine solide Basis geschaffen. Die wirtschaftliche Lage war noch immer angespannt, aber mit den sich bietenden Möglichkeiten war der Blick in die Zukunft sehr positiv.

Und so ergab es sich, dass die beiden damals größten Kaufhäuser in Wien, Herzmansky und Gerngross, ihr Sortiment mit Kristallleuchten aus dem Hause Dotzauer erweiterten. Beide Häuser befanden sich damals im Besitz der schweizerischen Jelmoli Gruppe und dem Creditanstalt-Bankverein. Es wurden große Mengen an Lustern für alle Bereiche geliefert. Vom Vorzimmer über das Wohnzimmer bis ins Schlafzimmer waren funkelnde Kronleuchter sehr gefragt. Einen solchen Luster sein eigen zu nennen war etwas besonderes und absolut nicht selbstverständlich. Schon damals waren die handwerklichen Kunstwerke wertvolle Einzelstücke und nicht für jede Familie leistbar.

Durch die Lieferungen an die beiden Häuser wurde nicht nur der Grundstein für eine spätere Kooperation mit Jelmoli in der Schweiz gelegt, sondern auch die Basis für die danach folgende jahrzehntelange Partnerschaft mit weiteren Kauf- und Möbelhäusern geschaffen. Speziell Manfred Dotzauer konnte hier sein Talent und Geschick im Verkauf unter Beweis stellen. Die Zusammenarbeit mit solchen großen Partner war relativ neu und bedurfte einiger Einarbeitungszeit, doch schon rasch stellte sicher der erhoffte Erfolgt ein. Flexibilität in der Produktion und eingehen auf die Kundenwünschen sind damals wie heute wichtige Säulen für den Betrieb.

Außerdem ist nichts schöner für einen produzierenden Betrieb als mittelfristig oder sogar langfristig planen zu können. Der Einkauf und viele andere Bereiche können so rationalisiert und optimiert werden. Ein weiterer Pluspunkt war die erhöhte Bekanntheit und dich dadurch sich ergebenden neuen Möglichkeiten für den Verkauf. Wie schon so oft vorher, lernte Manfred bei einem seiner vielen Besuche auf der Mariahilfer Straße durch einen Zufall Herrn Linau kennen, der dann im nächsten Jahr bei einem weiteren Durchbruch auf einem ganz anderen Marktsegment sehr behilflich sein wird.

1976

Der Sultan von Kelantan

1976 war in vielen Belangen ein richtungsweisendes Jahr. Die Zusammenarbeit mit Herrn Linau, einem sehr erfahrenen Mann auf dem Gebiet des Exports, war nicht immer einfach und für alle eine neue Erfahrung. Das Geschäft vor der Haustüre ist eine Sache, aber das jenseits der Grenzen Österreichs hatte und hat seine eigenen Gesetze und das diese oftmals nicht in Einklang mit den bestehenden Strukturen stehen, war an manchen Stellen der Firmen mehr als deutlich zu merken.

Trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen schaffte es das noch junge Team in diesem Jahr den größten Auftrag der Firmengeschichte zu erhalten und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten auszuliefern. Der Kunde war niemand geringerer als der Sultan von Kelantan in Malaysia. Über 50 verschieden Kristallluster in de verschiedensten Größen wurden produziert, behängt, verpackt und verladen. Es war der Beginn einer großartigen Geschichte von vielen weiteren Exporten, die bis heute andauern sollen.

Man muss sein Geschäft schon sehr lieben und voll und ganz dahinter stehen, um die Aufgaben und auch Pflichten bei solchen Projekten zu erfüllen. Die Kommunikation lief nicht gewohnt nur durch Besuche oder Telefonate, sondern oftmals auch via Fernschreiber und mit teilweise schlecht übersetzen Notizen. Was heute Abend noch galt, war hin und wieder am nächsten Morgen schon wieder überholt, denn die Zeitverschiebung machte eine direkte Kommunikation praktisch unmöglich. Die Herren Dotzauer gingen an ihre Grenzen und wurden von ihren Partnern mehr als nur gefordert.

Als dann die speziell angefertigten Holzkisten und Kartons mit einem geliehenen Gabelstapler auf den Sattelschlepper verladen wurden, kehrte für einen kleinen Moment Ruhe ein und allgemeine Zufriedenheit zeigte sich in den Gesichtern aller Beteiligten. Der Moment wenn etwas geschafft ist, eine weitere Hürde genommen wurde, ist immer ein ganz spezieller und machte auch in diesem Falle Lust auf mehr.

Und noch eine Leidenschaft wurde in diesem Jahr begründet. Swarovski brachte der erste Kristall-Figur auf den Markt. Gefertigt wurde diese „Ur-Maus“ noch aus bestehenden Kristall-Komponenten wie Kugel, Wachtel und Rosette. Auch hier wurde der Grundstein für eine selbstverständlich weitaus größere Erfolgsstory gelegt.

Eines aber vereinte die Herren Dotzauer mit den Mitgliedern der Familie Swarovski schon damals: Die Liebe zum Kristall. Ohne dieser ganz speziellen Eigenschaft wären viele später folgende Erfolge nicht möglich gewesen und wir sind froh und stolz, dass Dotzauer und Swarovski auch heute noch, mehr als 40 Jahre später, zufriedene Partner sind.

1977

Das Ende und der Beginn

Das neue Jahr war gerade einmal 24 Tage alt und schon wurde die Familie von einem traurigen Ereignis überrascht. Franz Dotzauer, der Firmengründer, verstarb nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus. Die Brüder verloren nur wenige Jahre nach dem tragischen Tod der Mutter nun auch ihren Vater. Doch Franz Dotzauer war nicht nur Vater, sondern auch Kopf des mittlerweile zum Kleinunternehmen gewachsenen Betriebes in Brunn am Gebirge.

Es musste rasch gehandelt und die Aufgaben im Betrieb teilweise neu geordnet werden. Franz’ zweite Frau Hilde übernahm die Lohnverrechnung. Manfreds Frau Irene, die noch die zwei kleinen Kinder zu Hause betreute, kümmerte sich ab sofort um die Buchhaltung und nahezu den gesamten administrativen Part in der Firma und Heris Frau Mathilde half in der Produktion. Wenn Aufgabengebiete so spontan übernommen werden müssen, herrscht natürlich Chaos und es benötigte höchste Anstrengung von allen Beteiligten, diese schwere Zeit zu bewältigen.

Auch die damalige Konkurrenz machte die Situation natürlich nicht leichter. Wie so oft wurde natürlich der Niedergang der Firma Dotzauer vorhergesagt, jetzt wo der Firmengründer nicht mehr da war und niemand gab dem Unternehmen große Überlebenschancen. Das spornte das junge Team natürlich noch mehr an und der Erfolg ist ja bis heute mehr als deutlich sichtbar.

Bekanntlich wächst man ja mit der Aufgabe und so wahr es auch in diesem Fall. Es wurden bestehende Partnerschaften vertieft und langjährige Kunden persönlich besucht. Viel Zeit zum Trauern war deswegen nicht, denn nun musste die 2. Generation sich beweisen und das Unternehmen weiter in die Zukunft führen. Die 3. Generation war noch sehr jung und ging in Kindergarten und Schule, war aber ein sehr wichtiger Grund all die Mühen und Leiden auf sich zu nehmen.

Franz Dotzauer hat viel erreicht in seinem Leben und viele seiner Kristallleuchten sind leuchtende Zeichen seines Schaffens. Einer der wohl bekanntesten hängt in Wien im Hotel Intercontinental beim Stadtpark. Der riesige Kristallluster oberhalb der Intermezzo Bar ist weit über die Grenzen Wiens bekannt und noch heute beliebter Treffpunkt für jung und alt. Sehr zu empfehlen ist einer der Jazz Abende die dort regelmäßig stattfinden. Es würde ihn sicher sehr stolz machen sie im Scheine seiner Leuchte zu sehen.

1978

Die große Umstellung

Es waren so viele Dinge zu bewerkstelligen, so viele Kleinigkeiten zu erledigen und das ganze musste neben der normalen Arbeit geschehen. Die zwei Brüder mussten auch eine neue Ordnung der Aufgabenbereiche finden. Manfred war für das operative Geschäft und den Verkauf zuständig, Heri für die Produktion und die Beschaffung der Rohmaterialien. Die quasi „Neue“ im Team war Irene und Gott sei Dank half ihr kaufmännische Ausbildung sich schnell zurechtzufinden.

Das junge Team schaffte es im Jahr eins nach Franz Dotzauer die Firma weiterhin auf Erfolgskurs zu halten und konnte weitere gute Geschäfte abschließen. Für alle drei neu war natürlich das Stehen in der ersten Reihe und das Repräsentieren die Firma nach außen. Wie alle Nachfolger wurden sie selbstverständlich immer und immer wieder am Vater gemessen und mussten sich erst ihre Position und Reputation bei den langjährigen Geschäftsfreunden erkämpfen.

Dabei half es natürlich, dass sich niemand auch für die kleinsten Arbeiten zu schade war. Wo angepackt werden musste, waren sie mittendrin statt nur dabei. Abgesehen von der manuellen Arbeit, waren die Gespräche mit den Kunden oftmals gar nicht das Problem, sondern die viel seltener stattfindenden Treffen mit Behörden, Ämtern oder auch Banken. Hier galt es diese Sprache zu lernen, zu verstehen was verlangt wird und auch im richtigen Augenblick nicht zu viel und nicht zu wenig zu erzählen.

Mit all diesen Herausforderungen verging das Jahr wie im Flug und nach wie vor waren die Zeichen für die Zukunft sehr positiv. Die Umstellung war gelungen, der Firmenname enthielt den Zusatz „Nachfahren Herbert und Manfred Dotzauer“ und alle negativen Wegbegleiter eines besseren belehrt.

1979

Der Platz wird eng

Es wurde eng im Hause Dotzauer, denn die Geschäfte liefen besser als je zuvor. Gestell nach Gestell wurde produziert und zeitweise staute sich so viel Ware, dass sogar auf den Parkplatz vor der Firma ausgewichen werden musste. Ein Traum für jeden Erzeuger und eine unglaubliche Bestätigung für das gesamte Team.

Besonders die Spezialität, der typische Maria-Theresia Kristallluster, war sehr gefragt und die Schlosserei kam kaum mit der Produktion dieser wunderschönen Leuchten nach. Für die Lieferungen wurde Anfang des Jahres bereits ein eigener VW Bus gekauft und auf einer Seite prangte voller Stolz der Schriftzug „Kristalluster Dotzauer“ (leider befindet sich dieses tolle Auto nicht mehr in unserem Fuhrpark). Alle sollten wissen woher die funkelnden Kristallleuchten kommen.

Tausende von Glasleisten und Kristallrosetten wurden dafür verarbeitet. Kilometer an Stoffkabel an den Armen angebracht und dann die einzelnen Arme zu einem der bekanntesten österreichischen Luster zusammengesetzt. Federführend war dabei Frau Pamperl, die fast seit Anbeginn bei der Firma war und erst vor wenigen Jahren verdient in Pension gegangen ist (Danke auch für viele der tollen Fotos aus der damaligen Zeit).

Aufgrund dieses sensationellen Aufragsstands wurde sehr ernsthaft über eine Erweiterung des Firmengebäudes nachgedacht. Zwischen den Brüdern herrschte jedoch in vielen Details Uneinigkeit und so gab es rege Diskussionen in welcher Dimension und zu welchem Zwecke überhaupt gebaut werden sollte. Gegen Ende des Jahres waren aber bereits konkrete Konzepte wie der Ausbau aussehen könnte am Tisch und alles bereit für den großen Schritt.

Es war ein aufregendes Jahr und Ende Dezember waren alle froh in Ruhe Weihnachten feiern zu können. Dieser Erholung war auch dringend notwendig, denn die nächste Zeit wird viele Aufgaben für die Familien Dotzauer bringen.

Die 70er Jahre

1980

Die große Erweiterung

Die Pläne für den Zubau wurden ja bereits Ende des letzten Jahres geschmiedet, gebaut wurde jedoch erst im Frühjahr 1980. Eine weitere Werkstätte sollten das neue Gebäude beheimaten, sowie einen kleinen Schauraum und ein neues schönes Büro. Das alte war ja mitten in der Werkstatt und oft aufgrund des Lärms der Sägen, Bohrmaschinen & Co. nicht optimal nutzbar.

Der straßenseitige Zubau bildet auch noch heute die bekannte Fassade der Manufaktur Dotzauer ist ist nahezu unverändert. Bevor es aber so weit war mussten die Bauarbeiter oft noch mit der Hand die notwendigen Arbeiten ausführen. Löcher graben, Ziegelmauern bauen, Pfeiler aufstellen, usw. Bauarbeiten war zu dieser Zeit zum Großteil noch Handarbeit und eine ziemliche Herausforderung.

Auch der junge Christian Dotzauer war schon mit Begeisterung dabei. Was kann es schöneres für einen 10jährigen Burschen geben, als auf einer Baustelle herumzulaufen und ständig neue Dinge zu entdecken. Es ist auch heute noch ziemlich beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit gebaut und wie rasch die Fensterscheiben in den neuen Schauraum eingesetzt wurden.

Doch nicht nur in Brunn am Gebirge wurde erweitert. Nahezu zur gleichen Zeit ergab sich in Wien auf der Gumpendorfer Straße die Möglichkeit das Geschäft von Elektro Lörner zu übernehmen. Ein Geschäft in der Stadt, noch dazu bereits für Lampen und Leuchten bekannt war eine wundervolle Idee und schnell war man sich einig, auch dieses Projekt umzusetzen.

Es kann sich jeder vorstellen, was das für die Familien Dotzauer bedeutet hat. Entscheidung über Entscheidung musste getroffen werden, doch am Ende des Jahres war die Erweiterung der Produktionsflächen in Brunn am Gebirge nahezu abgeschlossen und das Geschäft in Wien ebenso ein klein wenig umgebaut. Um die bestehenden Kunden nicht zu verärgern, wurde das Verkaufslokal „Leuchtenstudio 93“ benannt und die Außenfassade kaum geändert.

Irene übernahm die Verantwortung für das Leuchtenstudio und die beiden Brüder für die nun erweiterte Produktion. Der Zubau wurde auch von allen Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen und jeder arbeitete zu 100% mit, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

1981

Der Lohn der Arbeit

Schlag auf Schlag ging es gleich weiter und der nächste große Auftrag konnte realisiert werden. Wieder war es ein Kunde im fernen Asien, der die Qualitätsware aus dem Hause Dotzauer zu schätzen wusste. Die kleine Manufaktur in Brunn am Gebirge hatte sich bereits einen Namen gemacht und wurde durch Hilfe von sehr aktiven Kontaktpersonen teilweise wie ein Schatz gehandelt. Selbstverständlich gab es viele andere Hersteller ebenso, doch war es damals wie heute die persönliche Zusammenarbeit, die von Kunden im In- und Ausland sehr geschätzt wurde.

Noch vor den großen Sommerferien stand wieder ein riesengroßer Container im Hof und musste beladen werden. Die Kartons organisierte Manfred Dotzauer vom damaligen Nachbarn, der Fa. SEW Eurodrive, die damals mit großen und festen Kartons schnell und unbürokratisch aushelfen konnten. Man kann sich gar nicht vorstellen wie hektisch es oft zuging wenn so ein großer LKW mit Container vor der Türe stand. Packlisten wurden ja noch mit der Schreibmaschine geschrieben und mussten in mehrfacher Ausführung dem Fahrer übergeben und an der Innenseite der Container-Türen angebracht werden. Eine falsche Information welcher Karton in welchem Container war und schon konnte die gesamte Liste nochmals getippt werden. Doch das Team wurde besser und besser und die anfangs noch unbekannten Abläufe wurden schon rasch Routine.

Als Belohnung für die tolle Leistung überlegte man sich etwas ganz besonderes und zwar eine gemeinsame Reise mit dem Schiff nach Dürnstein und zurück mit dem Autobus. Mit dabei waren nicht nur alle MitarbeiterInnen, sondern auch die Kinder der beiden Dotzauer Familie. Schon am Schiff auf dem Weg nach Dürnstein war die Stimmung ausgelassen und froh und jeder genoß die freundschaftliche Ablenkung. In Dürnstein wurde dann gut gegessen und auch gut getrunken, bevor es wieder mit dem bestellten Autobus zurück nach Brunn am Gebirge ging. Ein absolut gelungener Ausflug und mit Sicherheit das Highlight vieler Mitarbeiter für viele Jahre.

Frisch motiviert wurden dann noch viele andere Aufträge in diesem Jahr ausgeliefert und am Ende konnte ein absolut positives Resümee gezogen werden. Der Betrieb entwickelte sich prächtig und die geschlossenen Partnerschaften erwiesen sich als sehr ertragreich. Das Geschäft im In- und Ausland lief ausgezeichnet.

1982

Die LKW standen Schlange

Es ging munter weiter, denn schon Anfang des Jahres reihte sich ein LKW an den anderen und alle wurden mit vielen, vielen Kartons und Kisten beladen. Die vielen Partnerschaften und Kontakte erwiesen sich als goldrichtig und bescherten der Manufaktur einen ausgezeichneten Auftragsstand.

Tatsächlich ging es so schnell bzw. musste so schnell gearbeitet werden, dass kaum für etwas anderes Zeit blieb und die Werkstatt nahezu im Chaos der angelieferten Komponenten unterging. Dort stapelten sich Pakete, hier vorgefertigte Messingringe. Mitten in der Werkstatt wartete schon der nächste Auftrag auf die Abholung und selbst das Rohlager an Messing und Stahl war leergeräumt.

In der neuen Montagehalle hing eine Leuchte neben der anderen und die Damen der Maria-Theresia Abteilung leisteten grandiose Leistungen, um alle Kundenwünsche nahezu gleichzeitig zu bewältigen. Natürlich musste auch im Büro unter Volldampf gearbeitet werden, denn auch Bestellungen, Rechnungen, Lieferscheine, Speditionsaufträge und Co. schrieben sich nicht von alleine.

Wann immer ein große Sendung abgeholt wurde und der LKW beladen war, gab es ein kleines Come-Together, um gemeinsam auf den Erfolg anzustoßen. Viele der damaligen Mitarbeiter waren bis zu ihrer Pensionierung im Unternehmen und können auf eine aufregende Zeit zurückblicken. Wir sind sehr stolz darauf und sagen nochmals Danke für die Treue!

1983

Die Reise in die Schweiz

Die wundervollen Kristallleuchten aus der Manufaktur in Brunn am Gebirge waren sehr bekannt, doch trotzdem gab es auf der Landkarte besonders in unmittelbarer Nähe ein paar weiße Flecken. Die Schweiz war so ein weißer Fleck und deswegen machten sich Irene und Manfred zu einer großen Tour auf und zeigten das Können und die Fähigkeiten der Werkstätten live vor Ort.

Im Kaufhaus Jelmoli in Zürich gab es eine riesengroße Leuchtenausstellung und genau zeigten die beiden fast eine ganze Woche lang den interessierten Besuchern wie in Österreich traditionelle Kronleuchter hergestellt wurden. Es gab viele, viele Musterteile, es wurden die feinen Kristallbehänge live vor Ort zu wunderschönen Kristallketten zusammengesetzt und natürlich wurden unzählige Fragen zu den unterschiedlichen Produkten beantwortet.

Es glich einer kleinen Sensation, denn so eine Art der Produktion einmal zu sehen, öffnete vielen die Augen (damals wie heute) und es zeigten sich alle sehr beeindruckt von den notwendigen Handgriffen bis zur Fertigstellung einer einzigen Leuchte. Auch die VerkaufsberaterInnen vor Ort profitierten natürlich von dieser Einschulung und das zeigte sich sehr deutlich in den nachfolgenden Verkäufen. Kompetente Beratung ist immens wichtig und war seit jeher eine der großen Säulen unseres Erfolgs.

1984

Der Kreis schließt sich

Doch nicht nur bei den internationalen Kunden gab es viel zu tun, auch bei den nationalen war sie viel zu tun. Nachdem die Fa. Stölzle Anfang der 80er Jahre die Produktion von Kristallleuchten aufgelassen hatte (Firmengründer Franz Dotzauer arbeitete dort bis 1964), beschloß man kurze Zeit später wieder Luster ins Sortiment aufzunehmen. Und wer war dafür die perfekte Partner? Natürlich die Manufaktur Dotzauer.

Der wunderschöne Schauraum in der Wiener Liechtensteinstraße wurde mit erlesenen Leuchten ausgestattet. Die Selektion erfolgte nach Absprache mit der neuen Geschäftsleitung der Fa. Stölzle sowie Irene und Manfred Dotzauer. Aufgrund der vielen Geschichten, die Franz Dotzauer gerne erzählt hat, wussten die beiden natürlich schon sehr viel über die Wünsche und Ansprüche dieses traditionsreichen Unternehmens.

Und so schloß sich der Kreis und für viele, viele Jahre war der prunkvolle Stölzle Schauraum in Wien mit Leuchten aus dem Hause Dotzauer bestückt. Dort wo der Firmengründer begonnen hatte das Luster-Geschäft zu lernen, hingen nun Kristallleuchten aus seiner eigenen Produktion.

Doch nicht nur die große Stölzle setzte auf Qualität von Dotzauer, sondern auch Österreichs älteste Spiegelfabrik, der Waldviertler Spiegelglaserzeuger Lachmair. Auf der Schweglerstraße im 15. Bezirk, nicht einmal fünf Minuten vom ersten Geschäftslokal entfernt, glitzerten jetzt wieder Dotzauer Kristallleuchten. Gemeinsam mit Lachmair wurden aber nicht nur Leuchten entwickelt, sondern auch immer wieder dekorative Rahmen für die tollen Spiegel.

Es waren anstrengende Zeiten für alle und die Gemütlichkeit und das Gemeinsame durfte nicht zu kurz kommen. Immer wieder wurde mit allen Mitarbeitern im wunderschönen Garten gegessen, getrunken und vor allem geplaudert. Die Zusammengehörigkeit mit dem gesamten Team ist wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Damals wie heute.

Die 80er Jahre

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Franz-Schubert-Strasse 15
2345 Brunn am Gebirge
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